DIETRICH-MOHR hat sich eine ganz eigene Ausdrucksweise geschaffen, so dass man seine Werke augenblicklich erkennen kann. Sein besonderer Stil hat ihm erlaubt, schon früh innerhalb der Bildhauerkunst der Nachkriegszeit einen herausragenden Platz einzunehmen, insbesondere durch das Schaffen zahlreicher monumentaler Skulpturen. Er findet Lösungen für die neuen technischen Probleme, die sich beim Zusammenfügen von Metallteilen stellen,  und er entwickelt die moderne Kunst weiter, indem er das Potential an Formbarkeit und Ausdruckskraft ausschöpft, das im Messing, im rostfreien Stahl, im Corten-Stahl enthalten ist. Sein Schaffensprozess ist in der Orthogonalität verwurzelt, die jede Art von Überschwang und langer interpretierender Rede unmöglich macht. Die schöpferische Geste des Künstlers stützt sich auf eine wohlüberdachte Methode, der oft Tusche-oder Bleistiftzeichnungen vorausgehen – manchmal durch Aquarellfarben verschönert.

Seine technische Beherrschung des Metall-Schneidens und Schweiβens steht im Dienst des künstlerischen Ausdrucks und führt eine Bildhauerkunst fort, die knapp und ausgewogen ist, von kompromissloser Reinheit, wobei die Litotes der langen Rede vorgezogen wird – mit dem Ziel einer besonnenen Interpretationsweise….

Dietrich Mohrs Bildhauerkunst, deren Einfluss unbestritten ist, enthüllt uns mit all ihrer Aussagekraft die geheimnisvollen Wege des schöpferischen Aktes. Der Metall-Bildhauer Dietrich-Mohr ist zugleich Poet. Die besorgten Fragen, die er der Realität stellt, finden Antworten in seinem durch nichts zu erschütternden Zwiegespräch mit der Metall-Skulptur. Eine Sprache auβerhalb der Zeit.

 

Lydia Harambourg,
Korrespondentin im « Institut de France, Académie des Beaux-Arts »

Aus dem Katalog zur Ausstellung « L’UNIVERS DU METAL », die 2015 im « Eurélium Chartres » von dem « Conseil Départemental d’Eure-et-Loir » veranstaltet wurde.